Düsseldorf, 30. Oktober 2019 (w&p) ‒ Bei Städtereisen treffen Reisende oft auf das gleiche Problem: Überfüllung. Besonders beliebte Ziele wie Venedig oder Barcelona leiden unter dem Besucheransturm. Immer mehr Reisende entscheiden sich deshalb bewusst für weniger bekannte Destinationen. weekend.com, der App-Spezialist für Wochenendtrips, kennt zehn Geheimtipps, die als Trendstädte im kommenden Jahr hoch im Kurs stehen.
Timisoara, Rumänien
Das „Kleine Wien“ besticht nicht nur mit prunkvollen Gebäuden im Stil des Wiener Barocks, sondern bezaubert auch mit ganz eigenen geschichtsträchtigen Bauten in bunten Pastellfarben. Im kulturellen Zentrum von Timisoara befindet sich Schloss Hunyadi, welches einst für den ungarischen König erbaut wurde. Heute beherbergt es ein Museum mit einer umfangreichen Sammlung archäologischer Artefakte. Events wie das Kurzfilm-Festival Timishort oder das alljährliche Bierfest bringen die Bewohner der Stadt und Touristen zusammen, um gemeinsam zu feiern. Bei einem Spaziergang durch den idyllischen Rosengarten mit anschließendem Blick auf den Sonnenuntergang über dem Fluss Bega ist er dann auch komplett ‒ der perfekte Wochenendausflug nach Timisoara.
Pristina, Kosovo
Pristina ist nicht nur die größte Stadt des Kosovos, sondern auch die modernste des Landes ‒ inklusive hipper Treffpunkte und angesagter Restaurants. Wer der kosovarischen Hauptstadt einen Besuch abstattet, kann in der Nationalbibliothek stöbern oder im Nationalmuseum berührende Details über die Geschichte erfahren. Ein anschließender, kurzer Aufstieg zum Turm der Mutter-Teresa-Kathedrale verspricht einen wunderschönen Blick über architektonische Highlights wie die Große Moschee und zu den nahegelegenen Bergen. Auch bei einem guten Kaffee können die Eindrücke aus Kriegszeiten sacken ‒ ein Krieg, in dem der Kosovo große Unterstützung seitens der EU und der USA erfahren hat. Nicht zuletzt deshalb gibt es heute eine Bill Clinton Avenue in Pristina und das NewBorn Monument, welches jedes Jahr mit einer freiheitsliebenden Botschaft neu designt wird.
Sofia, Bulgarien
Bekannt ist Sofia mit der Alexander-Newski-Kathedrale als Wahrzeichen vor allem für ihr sogenanntes „Toleranz-Dreieck“ aus einer jüdischen Synagoge, einer orthodoxen Kirche und einer Moschee. Stetiger Wandel prägt die bulgarische Hauptstadt: Während die Ruinen der St. Georgskirche an ihre Ursprungszeit im vierten Jahrhundert unter der Herrschaft von Konstantin dem Großen erinnern und die Ampeln von großen Kreuzungen auch heute noch manuell geregelt werden, erleben Besucher gleichzeitig den modernen Aufbruch. Street Art an Hausfassaden und junge Tanzpaare vor dem Akademischen Nationaltheater bestimmen das Stadtbild 2020. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann im Vitosha-Gebirge hinter der Stadt im Winter Skifahren und im Sommer wandern.
Odessa, Ukraine
Durch die Hafenstadt Odessa weht maritimes Flair. Schließlich wird die „Perle am Schwarzen Meer“ für ihren Strand, das milde Klima und Sonne satt hoch geschätzt. Doch auch der spannende Mix aus historischen und multikulturellen Einflüssen macht das ukrainische Handelszentrum zu einem aufregenden Reiseziel. Knapp eine Million Einwohner tummeln sich in den charmanten Hinterhöfen der Stadt oder auf den Stufen der majestätischen Potemkinschen Treppe ‒ benannt nach dem Liebhaber von Zarin Katharina II. In 192 Schritten geht es von der Altstadt bis zum Meer und dem Woronzow-Leuchtturm. Hier verläuft auch, parallel zum Hafen, der Primorskij-Boulevard, welcher mit Denkmälern, Bäumen und prachtvollen Herrenhäusern gesäumt ist. Das Opernhaus aus dem Jahr 1887 ist ebenso ein architektonischer Hingucker und in seiner barocken Bauweise bis heute sehr gut erhalten.
Stavanger, Norwegen
Wundervolle Landschaften mit Fjorden, Stränden und Bergen ‒ das ist Norwegen. Ein ganz besonderes Highlight ist dabei die Stadt Stavanger, welche die unterschiedlichsten Naturphänomene an einem Ort versammelt. Die Besucher können sich daher entscheiden, ob sie die Aussicht an den Klippen am Lysefjord genießen, am Sola Strand durch die Dünen spazieren oder die weltberühmte Felsplattform der Preikestolen erklimmen möchten. Zudem vereint die im 12. Jahrhundert gegründete Stadt Stavanger als Universitätsstadt zahlreiche kulturelle Angebote, Museen und ein junges, urbanes Flair. Auch Foodies kommen hier im Südwesten Norwegens voll und ganz auf ihre Kosten und können zwischen den bunten Häusern der Einkaufsstraße Øvre Holmegate nach norwegischem Käse oder frischem Fisch Ausschau halten.
Göteborg, Schweden
Göteborg ist Schwedens zweitgrößte Stadt und dennoch ein Geheimtipp, der dazu einlädt, Skandinavien auf urbane und doch gemütliche Weise zu entdecken. In entspannter Atmosphäre naschen Einwohner süße Kanelbullar am Hafen oder gönnen sich ein Lachsbrot entlang der zahlreichen Kanäle der Stadt. Köstliche, schwedische Gerichte hält auch die Speisekarte der Fischkirche bereit ‒ eine Markthalle, die schon seit 1874 als beliebtes Restaurant dient. Genauso im Trend liegt das Szene-Viertel Haga, dessen entzückende Holzhäuser Besucher mit dem Fahrrad erkunden können. Doch auch die alte, himmelblaue Straßenbahn oder ein Kanu auf dem Meer bringen Gäste durch das angesagte Göteborg. Wer sich für die Fähre entscheidet, kann zudem beim Inselhüpfen die einsamen Buchten und roten Häuschen der Göteborger Schären erleben. (Credit: Shutterstock / Umomos)
Bergamo, Italien
Die Zeiten im Schatten Mailands sind vorbei und endlich rückt auch die wunderschöne Stadt Bergamo in der Lombardei in den Fokus der Aufmerksamkeit. Am Rande der Alpen geht es per Seilbahn hinauf zur malerischen Città Alta, der Altstadt, die umgeben von venezianischen Stadtmauern auf einem Hügel thront und seit 2017 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Vorbeischlendern am Dom, dem Stadtturm, unzähligen Prachtbauten und Palazzi, dem Castello San Vigilio oder einer Kapelle mit Fresken aus dem 18. Jahrhundert ‒ all das macht einen Aufenthalt in der norditalienischen Stadt unvergesslich. Auch Wintersport ist am nahen Monte Pora kein Problem und dann wäre da noch die italienische Küche, die in Bergamo vor allem mit seiner bekannten Polenta und cremigem Taleggio-Käse punktet. Perfekt für einen Wohlfühl-Kurzurlaub.
Fès, Marokko
Fès ist nicht nur Marokkos älteste Königsstadt, sondern gilt auch als kulturelles Zentrum des Landes. Seine mittelalterliche Medina ist eine der weitläufigsten Altstädte in ganz Nordafrika und gewährt unter anderem durch ein 1912 errichtetes, kunstvolles „Blaues Tor“ Zugang zum Gassenlabyrinth der Innenstadt. Inmitten dieser Mauern wird das ursprüngliche Leben des Orients sofort mit allen Sinnen spürbar. Geheimnisvolle Klänge sowie exotische Früchte und Gewürze liegen in der Luft während man sich über den Marktplatz treiben lässt. Esel ziehen vorbei und es gibt alte Handwerkstraditionen in Form von bunten Teppichen und kunstvollen Fliesen zu bestaunen. Die ein oder andere versteckte, stille Ecke eines Hinterhofs lädt zu einer kurzen Ruhepause ein. Der Genuss einer Dattelmilch bei einem würzigen Couscous-Gericht macht den Traum aus 1001 Nacht komplett ‒ und das mit weitaus weniger Touristen als in Marrakesch.
Cluj-Napoca, Rumänien
Ein Wochenende reicht vollkommen aus, um den Spirit von Cluj-Napoca (zu Deutsch: Klausenburg) und einen Teil seiner Geschichte zu erleben. Die inoffizielle Hauptstadt Transsilvaniens verzaubert vor allem mit ihrer Altstadt rund um den Unirii-Platz. Fast vollständig erhaltene, historische Gebäude aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg gesellen sich hier zu traditionellen Märkten. Das barocke Bánffy-Palais stellt rumänische Kunst aus, die zahlreichen Restaurants und Cafés servieren die traditionellen Speisen des Landes, wie Sarmale (Krautwickel) oder Mititei (gegrillte Hackfleischrollen). Cluj ist eine Studentenstadt, in der Alt auf Jung trifft, und die mit Outdoor-Live-Musik sowie zahlreichen Kulturfestivals lockt. Über den See Chios können Besucher mit einem Flamingo-Tretboot schippern und auch das Nachtleben ist äußerst abwechslungsreich.
Linz, Österreich
Österreich ist immer eine Reise wert ‒ besonders die moderne Großstadt Linz, die 2009 zur Kulturhauptstadt Europas gewählt wurde. Die Landeshauptstadt Oberösterreichs liegt auf halbem Weg zwischen Salzburg und Wien an der schönen Donau. Barocke Gebäude am Hauptplatz, das Alte Rathaus sowie der Alte Dom formen das Zentrum von Linz. Seit 2014 ist die Stadt außerdem Teil des UNESCO-Projekts „City of Media Arts“, das Medienkunst in die Stadtentwicklung integriert und Forschungsergebnisse aus den Bereichen Gesellschaft und Technologie im Arts Electronica Center präsentiert. Wer nach einem Shoppingausflug durch die vielen Boutiquen der Stadt eine kleine Pause braucht, dem sei die weltbekannte Linzer Torte ans Herz gelegt. Nach Sonnenuntergang werden jede Nacht die Hausfassaden am Wasser in ein buntes Farbenspiel getaucht.