Von Last-Minute bis Social-Distancing: Das sind die Urlaubstrends 2021

München, 19. November 2020 (WDE) – Das Coronavirus hat dieses Jahr das gesamte öffentliche Leben und allem voran das Reiseverhalten stark beeinträchtigt und verändert. Spontan nach Dubai fliegen oder mal kurz die beste Freundin in New York City besuchen war auf einmal nicht mehr möglich. Stattdessen wurde der Urlaub vor der eigenen Haustüre verbracht und Spontanität war gefragt. weg.de hat die Buchungszahlen von Juni bis Oktober aus den Jahren 2019 und 2020 miteinander verglichen und die Reisetrends aus 2020 zusammengestellt, die auch im kommenden Jahr bestehen werden.

  1. Last-Minute: Spontanität siegt

Bis jetzt wurde zwischen Früh- und Last Minute-Buchern unterschieden. Im Jahr 2020 haben sich die Gruppen allerdings vermischt. Denn all diejenigen, die ihren Urlaub bisher lange im Voraus geplant haben, buchen auf einmal ganz spontan. Das Online-Reiseportal weg.de hat während der Zeit des Lockdowns höhere Klickzahlen pro Buchung auf seiner Webseite verzeichnet als davor, da Menschen sich zwar inspirieren lassen wollten, jedoch zögerten, direkt zu buchen. Als die Reisewarnung aufgehoben wurde, haben sehr viele Menschen jedoch direkt einen Urlaub gebucht. Der Buchungsanteil für Last-Minute-Buchungen (Abreise innerhalb von drei Wochen nach der Buchung) hat sich bei weg.de verdoppelt. Während 2019 34 Prozent der Buchungen Last-Minute waren, sind es dieses Jahr ganze 69 Prozent. Ein Mentalitätswandel der Deutschen, hin zu Last Minute-Urlaub, der auch in 2021 bestehen bleiben wird.

  1. Staycation: Urlaub vor der Haustüre

Die Pandemie und die damit einhergehenden Reisebeschränkungen haben viele dieses Jahr dazu gezwungen, ihren Urlaub zuhause zu verbringen. Doch das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten. Auf einmal erkundeten Urlauber Berge, Seen und Meere sowie Sehenswürdigkeiten direkt vor ihrer Haustüre, die sie bis dahin bei einem Urlaub oft außer Acht gelassen haben. Damit hat das Jahr 2020 gezeigt, wie wertvoll auch ein Urlaub in der Region sein kann und, dass es auf Reisen weniger darum geht, wie weit man gereist ist, sondern, was man erlebt.

  1. Social-Distancing: Urlaub auf Abstand

Ein Begriff, der 2020 besonders populär wurde, ist “Social-Distancing”. Das hat auch im Tourismus dazu geführt, dass viele Urlauber Menschenmassen meiden und sich keine Sorge bezüglich der Abstandsregelungen machen wollten. Deshalb hat es die Social-Distancing-Urlauber vor allem in die Natur gezogen, wofür sie meist nicht einmal weit reisen mussten. Denn abgelegene Orte gibt es fast überall. So gilt das auf den Shetland-Inseln gelegene Foula als „am Rande der Welt“. Ein paar Stunden entfernt befinden sich die Färöer-Inseln in Dänemark. Mit ihren germanischen, isländischen und schottischen Einflüssen ist die Inselgruppe eine reine Naturschönheit. Bezüglich Social-Distancing müssen Reisende sich auf keinen Fall Sorgen machen – denn hier gibt es beinahe mehr Schafe als Menschen.

  1. Feierlichkeiten: Urlaub in der Gruppe

All diejenigen, die im Jahr 2020 eine Hochzeit oder einen runden Geburtstag gefeiert hätten, haben besonders unter dem Lockdown gelitten. Denn viele Feierlichkeiten konnten nicht einfach auf das nächste Jahr verschoben werden. Bei den Betroffenen erwarten die Reiseexperten von weg.de nächstes Jahr deshalb einen Anstieg bei Buchungen von Gruppenreisen. Denn, wer in 2020 seinen großen Tag alleine verbracht hat, der möchte zumindest 2021 sicherstellen, dass er oder sie viel Zeit mit seinen Liebsten verbringen kann – ob mit Freunden in Las Vegas oder mit der Familie weit weg von zuhause.

  1. Slow-Travel: In Ruhe reisen

Das Jahr 2020 hat die Menschheit dazu gezwungen, einen langsameren Rhythmus im Alltag einzuschlagen. Während dies zu Beginn der Pandemie für viele ein Schock war, hat die Mehrheit schon nach kurzer Zeit festgestellt, dass die Ruhe sogar ganz angenehm ist. Dies hat sich auch in der Art und Weise des Reisens widergespiegelt. Slow Travel heißt der Trend, bei dem Urlauber länger an einen Ort fahren, um sich dort mehr Zeit zu lassen, anstatt viele Orte in kürzester Zeit zu erkunden. Slow-Traveller genießen jetzt die Ruhe vor dem menschenleeren Trevi-Brunnen oder unterhalten sich mit Einheimischen über die Geschichte und die Traditionen des Landes.

  1. Workation: Arbeiten aus der Ferne

Remote Work bedeutet nicht immer an einem neu eingerichteten Tisch in der Küche oder dem Gästezimmer zu sitzen. Die Möglichkeit, die Arbeit nach Hause zu verlagern, bietet auch die Option der Workation: verlängerter Urlaub oder Umzug aufs Land. Sobald die Workationer ihren Laptop schließen, können sie dann auf dem Land abschalten oder das Reiseziel erkunden. Sie sollten sich allerdings nicht zu sehr daran gewöhnen, sofern Remote Work nur kurzfristig im Unternehmen umgesetzt wird und die Rückkehr ins Büro zeitlich absehbar ist.

  1. Real life statt Social Media: Gruppenurlaub für Erwachsene

2021 geht es nicht mehr darum seinen sozialen Status über Social Media zu pimpen, denn es zählt nicht wohin, sondern mit wem man verreist. Deshalb verbringen Erwachsene ihren Urlaub nächstes Jahr mit ihren besten Freunden oder der Familie – Gruppenurlaub für Erwachsene also. Wer mit der “Wahlfamilie” in den Urlaub fährt, kann während der nächsten Quarantäne-Phase gemeinsam in Urlaubserinnerungen schwelgen. Auch Mehrgenerationen-Familienreisen werden im Trend liegen, wobei Menschen die verlorene Zeit nachholen. Denn was alle in 2020 gelernt haben ist, dass es nicht wichtig ist, wohin man reist, sondern mit wem man zusammen ist.

„Wir haben festgestellt, dass der Wille zu Reisen und die Fähigkeit, sich an die Situation anzupassen, zu neuen Gewohnheiten und Trends geführt haben, die die Reisebranche beeinflussen und sich im Laufe des Jahres 2021 möglicherweise weiterentwickeln und verstärken werden“, erklärt Gabriela Mendoza Rohde, Country Director Germany bei weg.de. „Die Deutschen wollen das Reisen nicht aufgeben, sie werden ganz sicher auch weiterhin verreisen. Die Art und Weise wird sich allerdings ändern, so konnten wir feststellen, dass sich die durchschnittliche Vorlaufzeit bei einer Urlaubsbuchung von bisher 50 Tage auf jetzt 30 Tage fast halbiert hat. Der Wunsch neue Orte zu entdecken bleibt aber, auch wenn es in der Nähe der Heimat ist.“