Snøhetta und ASI Reisen eröffnen die neue, nachhaltige Firmenzentrale „ASI Nest“ mitten im Tiroler Wald

Die Stararchitekten von Snøhetta entwerfen für den Erlebnisreise-Spezialisten ASI Reisen ein innovatives Holzgebäude, das eine gelungene Symbiose aus Natur, Architektur und Mensch schafft.

Innsbruck, 11. Juli 2019 (w&p) – Ein Gebäude als Statement: Mit seinem neuen ASI Nest, der Firmenzentrale, die Anfang August in Natters bei Innsbruck eröffnet werden soll, setzt das auf Erlebnisreisen spezialisierte Unternehmen ASI Reisen revolutionäre Maßstäbe im Bereich modernes, ganzheitliches und nachhaltiges Arbeiten. Als Architekturbüro engagierte das in Tirol ansässige Familienunternehmen, das für seine nachhaltigen und spektakulären Gebäudeentwürfe bekannte, norwegische Stararchitekturbüro Snøhetta. Denn mit ihrem Innsbrucker Büro sind die international bekannten Architekten auch vor Ort vertreten. Ihr Entwurf des neuen Firmengebäudes spiegelt auch die Philosophie von ASI Reisen umfänglich wider: So stellt das neue, 1560 qm große ASI Nest eine einzigartige Symbiose aus Natur, Architektur und Mensch dar und hebt eine harte Grenze zum Außenraum auf. Der Mitarbeiter arbeitet im Grünen und konzipiert quasi aus der Natur heraus grüne Erlebnisreisen in mehr als 80 Länder weltweit.

Angenehmes Arbeitsklima

ASI Geschäftsführer Ambros Gasser möchte mit dem neuen ASI Nest seinen derzeit 50 Mitarbeitern einen modernen Arbeitsplatz bieten und eine kreativ-inspirierende Atmosphäre schaffen, in der sich effektives Arbeiten, Produktivität und Wohlbefinden gegenseitig bedingen: „Das ASI Nest soll meinen Mitarbeitern eine Symbiose aus ansprechender, ökologisch sinnvoller Arbeitsatmosphäre, modernster IT-Technologie und einem umfangreichen Rückzugs- und Wellbeing-Bereich bieten. Bei der sich immer schwieriger gestaltenden Suche nach qualifiziertem Nachwuchs ist es mehr als wichtig, jungen, ambitionierten Touristikern mit hohem Work-Life-Balance-Anspruch optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.“ Dazu hat der Firmenchef für sein Team einen offenen, gemeinsamen Büroraum auf verschiedenen Ebenen mit 70 Arbeitsplätzen vorgesehen. Gemeinschaftliche und individuelle Zonen garantieren Flexibilität und Anpassbarkeit an zukünftige Anforderungen von ASI Reisen. Die Mitarbeiter arbeiten an elektrisch höhenverstellbaren Tischen, es gibt diverse Begegnungs- und Rückzugszonen und einen Silent Room für Yoga, Meditation, Massagen oder Power-Nap. In einem eigenen Garten mit Gemüsebeeten, fünf hauseigenen Bienenstöcken und einem Tischtennis-Platz wird Nachhaltigkeit und aktives Freizeitvergnügen verknüpft und aktiv gelebt.

Nachhaltigkeit

Beim Entwurf des neuen ASI-Firmengebäudes stand das Thema Nachhaltigkeit im Fokus des Gesamtkonzepts, dabei sollten sowohl die sozialen, ökologischen aber auch ökonomische Aspekte Berücksichtigung finden.

In diesem Sinne wurde das neue, viergeschossige Gebäude für ASI Reisen in Holzbauweise errichtet. Die Kombination aus Holzrahmenbau und Massivholzbauweise ermöglicht großzügige, offene und flexibel nutzbare Räume. Darüber hinaus stehen selbstverständlich wo immer möglich ökologische Materialien im Vordergrund: geölte Naturholzböden, unbehandelte Akustikdecken aus Holz, Zellulose und Glasschaumschotter als Dämmmaterialien.

Die offene Gestaltung des Innenraums ermöglicht eine Flexibilität und Anpassbarkeit an zukünftige Anforderungen von ASI Reisen. Der Innenraum wurde durch ein dreidimensionales Möbelsystem in gemeinschaftliche und privatere Zonen gegliedert. Eine feine Regalkonstruktion bestückt mit rund 400 Pflanzen sorgt für eine sanfte Zonierung und holt die Natur in den Innenraum.

Durch die Kombination der Holzrahmenbauweise mit großen Fensterflächen entstand ein lichtdurchfluteter Büroraum mit Bezug zur umliegenden Natur, den Bergen und dem angrenzenden Wald.

Grüne Fassade

Eine zweite, vor die eigentliche Gebäudehülle vorgelagerte, grüne Fassade aus 105 Kletterpflanzen erfüllt unterschiedliche Funktionen: Die Pflanzen schützen vor sommerlicher Überhitzung, spenden Schatten und erzeugen ein gebäudenahes Mikroklima. Da Pflanzen bei der Fotosynthese Feuchtigkeit abgeben und somit sich sowie die Umgebung abkühlen, kann eine bewachsene Fassade bis zu zehn Grad kühler sein als eine nicht bewachsene. Darüber hinaus fungiert die grüne Außenbepflanzung auch als Blendschutz, ohne die Verbindung zur Natur aufzulösen. Sie gliedert außerdem das neue Gebäude in die natürliche Umgebung ein.

Die grüne Fassade wächst auf einer vorgehängten Stahlkonstruktion, die zusätzlich von den Mitarbeitern als Balkon genutzt werden kann. Das Erscheinungsbild des Gebäudes verändert sich durch seine lebendige Fassade natürlich mit den Jahreszeiten. Durch eine Kombination von 17 verschiedene Spezies entsteht eine Artenvielfalt aus immergrünen und saisonal grünen, blühenden Pflanzen, die auf die sich verändernden Anforderungen an den Sonnen- und Wärmeschutz im Jahresverlauf reagieren. Die Bewässerung der Pflanzen erfolgt über ein automatisches Bewässerungssystem: Anfallendes Regenwasser auf den Dachflächen wird in einer unterirdischen Zisterne gesammelt und nach Bedarf verteilt.

Yakisugi – die schwarze Holzfassade

Hinter dieser grünen Fassade, auf der eigentlichen Gebäudehülle, wurde eine schwarze Holzfassade angebracht, die einen optischen Kontrast zu der grünen Fassade bildet, diese hervorhebt.

Um diese Optik zu erreichen und wurde eine traditionelle japanische Methode der Holzkonservierung angewandt: Yakisugi. Dabei wird die Holzoberfläche leicht verkohlt, geschwärzt. Durch die Karbonisierung wird das Holz auf natürliche Weise wasserresistenter und langlebiger, sie ist ebenfalls natürlich vor Insektenbefall geschützt, was eine chemische Behandlung oder einen weiteren Anstrich nicht mehr notwendig macht.

Energiekonzept und Gebäudeklima

Um ein optimales Gebäudeklima zu gewährleisten, entwickelten die Architekten von Snøhetta gemeinsam mit den Fachplanern von Alpsolar ein auf das Gebäude abgestimmtes Energiekonzept, das mittels einer thermo-dynamischen-Gebäudesimulation geprüft und verfeinert wurde. Die Heizung und Kühlung des Neubaus und des Bestandsgebäudes erfolgt über eine Fußbodenheizung/-kühlung, die von einer reversible Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage versorgt wird. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des neuen ASI Nests versorgt diese Anlage mit der notwendigen Energie. Damit stets optimale Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsverhältnisse in den Büro- und Aufenthaltsräumen des ASI Nests herrschen, werden Raumtemperatur-, Feuchte-, CO2- sowie Wind- und Außentemperatur ständig gemessen und die daraus erhaltenen Daten ausgewertet.

Aufgrund dieser Daten wird das Gebäude geheizt, gekühlt und automatisch belüftet – mittels mechanische betriebener Lüftungsflügel. Bei Bedarf öffnen oder schließen sich dieses Lüftungsflügel automatisch und können somit unter anderem auch für eine Nachtkühlung verwendet werden. Der Öffnungsgrad der einzelnen Lüftungsflügel sowie die Öffnungszeit und -dauer sind abhängig von der Umgebung und dem Raumklima, die mittels Soll-Ist-Vergleich der ermittelten „Fühler“-Werte ständig überprüft werden.

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