Berlin, 5. September 2019 – Kuba ist mehr als nur Rum, Tabak und weiße Traumstrände. Das wissen vor allem die Einheimischen. Sie kennen die vielen versteckten Orte abseits der Touristenpfade und erzählen von kleinen, geschichtsträchtigen Kolonialstädten und verschlafenen Fischerdörfern, einsamen Strände und Unterwasserparadiesen sowie von unberührten Naturreservaten. Der Kuba-Spezialist Cuba Buddy stellt sieben dieser Insidertipps vor.
Remedios: Die unentdeckte Kolonialstadt
Nur wenige Kilometer von der Nordküste entfernt liegt das historische Städtchen Remedios. Die drittälteste Stadt Kubas zeigt heute noch Spuren der Kolonialherrschaft. Sehenswert sind die teils 400 Jahre alte Architektur und die beiden Kirchen auf dem Hauptplatz Nuestra Señora del Buen Viaje und la Parroquial Mayor San Juan Bautista mit ihrem prunkvollen Altar. Höhepunkt des Jahres ist die Parrandas de Remedios im Dezember. Mit farbenprächtigen Umzügen und Feuerwerken feiert die Bevölkerung das älteste traditionelle Fest des Landes, das in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Inseln und Buchten in der kubanischen Karibik: Paradiese für Taucher und Naturliebhaber
Die mehr als viertausend kleinen Inseln und Buchten Kubas bergen unvergleichliche Naturschätze. Ein Eldorado für Taucher ist die Cayería Sur de Cuba mit weißen Stränden, unzähligen Mangroven, Korallenriffen und farbenprächtigen Meerestieren. Unberührte Naturlandschaften sind auch in der Nähe der Isla de la Juventud auf den Inseln Cayo Cantiles, El Rosario, Ávalos, Ron, Ciriales und Ciprey und Campos Rosario zu entdecken. Wer Schildkröten in freier Wildnis erleben will, sollte die Insel Iguana besuchen, an deren Stränden die gepanzerten Meerestiere baden. Weiter östlich erstreckt sich die Inselgruppe der Jardines de la Reina. Unter Wasser erleben Taucher eine zauberhafte Welt aus Black Coral-Kolonien und großen Gorgonien.
Gibara: Ein Fischerdorf im Dornröschenschlaf
Nur im Juli, wenn das Internationale Filmfestival über die Bühne geht, erwacht Gibara aus seinem Dornröschenschlaf. Sonst geht es in dem Küstenort im Osten Kubas beschaulich zu. Dabei braucht sich Gibara was Natur, Kultur und Kulinarik angeht, keineswegs zu verstecken. Sein koloniales Erbe zeichnet sich durch die prächtigen Beispiele der traditionellen kubanischen Architektur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aus. Feinschmecker kommen in den Fischrestaurants an der Hafenpromenade in den Genuss frischer Meeresfrüchte. Unweit von Gibara befindet sich zudem ein unterirdisches Höhlensystem, dessen exotische Welt sich Tauchern offenbart.
Archäologischer Unterwasserpark Batalla Naval de Santiago de Cuba 1898: Eintauchen in die Geschichte Kubas
In der Bucht von Santiago de Cuba ereignete sich am 3. Juli 1898 die Seeschlacht, die das Ende des spanisch-amerikanischen Krieges einläutete. Der ungleiche Kampf endete mit der Versenkung der gesamten spanischen Flotte und führte zum Aufstieg der Vereinigten Staaten zu einer Weltmacht. Mehr als ein Jahrhundert später können Tauchbegeisterte an sieben historischen Stätten die Überreste des Gefechts erkunden. Eine einzigartige Szenerie, denn in den Meerestiefen bieten Wracks für viele Tier- und Pflanzenarten Lebensraum.
Baracoa: Die grüne Stadt an der Honigbucht
Den Erzählungen zufolge war die Stadt am östlichsten Zipfel Kubas der Ort, an dem Christoph Kolumbus erstmals kubanischen Boden betrat. „Das herrlichste Land, was menschliche Augen je erblickten“, beschreibt der spanische Eroberer den natürlichen Reichtum, den sich Baracoa bis heute bewahrt hat. Die Flüsse Miel, Toa und Yumurí in Baracoa haben beste Wasserqualität. In den Wäldern sind mehr als sechzig Vogelarten, hundert Arten von Farnen und seltene Tierarten zu Hause. Kulinarischer Höhepunkt ist das selbstgemachte Kokosnussnugat, das die Bewohner der Stadt aus heimischem Kakao und frisch geernteten Kokosnüssen herstellen.
Lago del Hanabanilla: Einziger Gebirgssee der Karibikinsel
Wie ein blauer Spiegel zieht sich der über 190 Quadratkilometer große und bis zu vierzig Meter tiefe Lago de Hanabanilla durch das grüne Bergmassiv Guamuhaya. Der einzige Gebirgssee Kubas lädt ein zum Tauchen, Wandern, Fischen und Baden an rauschenden Wasserfällen. Auf verschiedenen Routen lassen sich zahlreiche für die Region typische Vögel beobachten, wie der Grünbindenspecht und der Kubatrogon. Der westliche Teil des Sees gehört zum gleichnamigen Naturschutzgebiet. Es heißt, hier herrsche das „kälteste“ Mikroklima der Insel – gemeint sind angenehme Temperaturen zwischen 21 und 25 Grad Celsius.
Nationalpark Desembarco del Granma: Wo riesenhafte Felsstufen aus dem Meer ragen
Der Nationalpark Desembarco del Granma an der Südostküste von Kuba gilt als eines der artenreichsten und ursprünglichsten Naturreservate Kubas. Hier ist das größte und am besten erhaltene marine Terrassengebiet der Welt zu sehen. An einigen Stellen ragen die riesenhaften Felsstufen bis zu 360 Meter aus dem Wasser. Die natürlichen Treppen setzen sich mit bis zu dreißig Metern Höhenunterschied unter Wasser fort. Sie sind von Seegras-Matten und Mangroven bewachsen und von Schildkröten und Muscheln bevölkert. Der Park mit der zweitgrößten Pflanzenvielfalt Kubas wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Weitere Informationen zu Cuba Buddy unter www.cuba-buddy.de.