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Fernweh, Fremde, Frauenpower: Vier Reiseexpertinnen und die Herausforderungen exotischer Länder

Paris, 4. Juli 2019 – Die schlechte Nachricht vorweg: Überall auf der Welt erfahren Frauen noch immer Benachteiligung. Doch glücklicherweise ist die Stimme derjenigen, die Gleichberechtigung einfordern, allerorts unüberhörbar. Weil es nicht immer einen Anlass wie den Weltfrauentag braucht, um die zahllosen mutigen Frauen dieser Welt zu ehren, möchte Evaneos diejenigen zu Wort kommen lassen, die über die Situation der Frauen weltweit berichten können: Reiseexpertinnen, die in Ländern auf der ganzen Welt hautnah miterleben, was es heißt, wenn Gleichstellung zwar noch keine Realität, aber eine Perspektive ist.

Henintsoa – Madagaskar

Seit 14 Jahren lebt die studierte Germanistin Henintsoa bereits in Madagaskar. Im Jahr 2005 gründete sie dort ihre eigene Reiseagentur. Henintsoa beschäftigt 15 feste Mitarbeiter – sieben davon sind Frauen. Obwohl die Kinderarmut in Madagaskar für beide Geschlechter immer noch bedenklich hoch ist, stellt Hennintsoa auch hier einen positiven Trend fest: In Ausbildung und Berufsleben sind Bewohnerinnen des Inselstaates ihrer Erfahrung nach weitgehend gleichberechtigt, während Männer sich immer stärker an Erziehung und Haushalt beteiligen. Vielleicht stammt dieses Selbstverständnis der Madagassinnen aus der Geschichte der Insel: Schon im Königreich Madagaskar (1787 bis 1897) regierten größtenteils weibliche Monarchen – mit teilweise harter Hand.

Delia – Peru

Im malerischen und traditionsbewussten Peru arbeiten nur wenige Frauen in Führungspositionen. Eine davon ist Delia, die seit 15 Jahren in der Tourismusbranche tätig ist und heute eine lokale Agentur leitet. Dort sind die Damen in der Überzahl: Fünf von neun Mitarbeitern sind Frauen. Die Bildungschancen peruanischer Mädchen schätzt Delia ähnlich ein wie die der Jungen. Allerdings hält die Verankerung in einem traditionellen Familienleben laut Delia immer noch viele Frauen hinter ihren Möglichkeiten zurück. Besonders in den ländlichen Gebieten der Anden und den abgelegenen Teilen des Dschungels gibt es in Sachen Schulbildung junger Mädchen noch viel Spielraum für Besserungen. Doch Delia weiß, dass peruanische Frauen kämpferisch sind und blickt daher positiv in die Zukunft Perus.

Lisa – Laos

Lisa hat drei Jahre in Südostasien in einer kleinen Stadt in Zentrallaos gelebt. Seit zwei Jahren ist sie dort Abteilungsleiterin bei einer lokalen Agentur. In Ihrem Büro arbeiten sechs Männer und vier Frauen. In Sachen Bildung sieht Lisa für Laos noch viel Nachholbedarf. Einige Weichen für eine gleichberechtigte Zukunft sind jedoch schon gestellt: Dank vieler Projekte unterschiedlicher Organisationen und Bemühungen der Regierung, besuchen immer mehr Kinder die Schule. Auch berufstätige Frauen sind mittlerweile keine Seltenheit mehr, sondern prägen längst das Alltagsbild auf der Insel. Außerdem sind es ungewöhnlich oft Frauen, die in ihren Familien die Oberhoheit über finanzielle Angelegenheiten haben.

Britta – Sri Lanka

Britta lebt und arbeitet auf Sri Lanka und leitet dort eine eigene Agentur. Als Frau in einer Führungsposition gehört sie auf der Insel leider immer noch einer Minderheit an. Mit ihren 62 Jahren Lebenserfahrung ist Britta eine gestandene Frau, der ihre Mitarbeiter viel Respekt entgegenbringen. Die beruflichen Chancen der Frauen auf Sri Lanka schätzt Britta besonders im Gastgewerbe als ausgesprochen gut ein. Schon als sie von 1980 bis 1990 auf Sri Lanka tätig war, fand sie viele Frauen in Führungspositionen der großen Hotelketten vor. Generell stehen die Chancen auf eine höhere Ausbildung für beide Geschlechter gut. Immer mehr junge Ceylonesinnen sehen in einer beruflichen Karriere die Möglichkeit, sich Unabhängigkeit zu erarbeiten und das traditionsbewusste Familienverständnis aufzuweichen. In Brittas eigener Firma arbeiten neun Frauen und sieben Männer. Auch die Leitung des Familienunternehmens ist in Frauen-Hand: Neben Britta und ihrem Partner arbeitet auch ihre Tochter im Management.

Credit: Shutterstock

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