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Rhätische Bahn wieder in voller Fahrt, jedoch vorsichtig agierend

Chur, 5. Dezember 2022 (w&p) – Corona-Pandemie mit großen Einschränkungen; rasche Erholung der Nachfrage; drohende Energieknappheit, Kostensteigerungen – und ein Weltrekord: Das Geschäftsjahr der Rhätischen Bahn (RhB) bestand aus Herausforderungen, Ungewissheiten aber auch Höhepunkten. Der geglückte Weltrekordversuch für den längsten Personenzug der Welt überstrahlte den Herbst. Auch das operative Geschäft gibt Anlass zur Zuversicht: Für das Jahresende erwartet die RhB ein positives Rekord-Unternehmensergebnis von etwa sechs Millionen Schweizer Franken. Es resultiert insbesondere aus der unerwartet starken Ertragsentwicklung im Personenverkehr und im Autoverlad. Beide Segmente haben die Möglichkeit, die Spitzen-Ertragswerte aus dem Jahr 2019 bereits in diesem Geschäftsjahr wieder zu erreichen. Dennoch zeigen sich die Zeiten anspruchsvoll und erfordern hohe Aufmerksamkeit.

Die vor einem Jahr aufgrund der unsicheren Entwicklung vorsichtige Ertragsprognose für 2022 wandelte sich sehr rasch ins Positive: Seit dem Frühling dieses Jahres liegen die Monatswerte im Personenverkehr und Autoverlad sogar teilweise klar über den Spitzenwerten von 2019. Somit besteht die Möglichkeit, dass der Verkehrsertrag des aktuellen Geschäftsjahres an das bisher beste Ergebnis aus dem Jahr 2019 anknüpft. Für die Segmente Infrastruktur und Nebengeschäfte zeichnet sich für 2022 ein Nullergebnis ab. Der Güterverkehr schließt voraussichtlich mit einer hauptsächlich kostenbedingten, leicht negativen Bilanz. Dank dem erwarteten sehr erfreulichen Gesamtergebnis 2022 lassen sich auch die gesetzlich vorgeschriebenen und nach den Coronajahren leeren Spezialreserven wieder bilden.

Ausblick: Die wirtschaftliche Unsicherheit bleibt
Nach der Coronazeit beeinflussen nun andere Themenbereiche die wirtschaftlichen Entwicklungen und Rahmenbedingungen. Dazu zählen der Krieg in der Ukraine, die stark angestiegenen Teuerungen und die spürbare Energiekrise. Ebenso fallen die Wechselkursveränderungen von Euro zu Schweizer Franken und die deutlichen Zinserhöhungen an den Finanzmärkten ins Gewicht. Das geht auch an der RhB nicht spurlos vorbei. Die Unsicherheit über die Effekte all dieser Entwicklungen bereitet derzeit Sorgen. Denn neben hohen Ausgaben für die Rollmaterial-Modernisierung und den Substanzerhalt der Infrastruktur erfolgt auch die schrittweise Einführung des Halbstundentaktes. Deshalb heißt es, hohe Aufmerksamkeit auf das finanzielle Gleichgewicht und die Verhinderung der Öffnung einer Kostenschere zu legen. Die Basis dafür bildet die enge Zusammenarbeit zwischen der RhB und den Bestellern Bund und Kanton Graubünden. Aus dem ständigen Dialog entstehen die nötigen Maßnahmen, um die RhB für 2023 und die Folgejahre auf Kurs zu halten.

Ab dem Fahrplanwechsel gibt es Flügel
Am Sonntag, 11. Dezember 2022, startet die RhB mit dem Flügelzugbetrieb zwischen Landquart und St. Moritz/Davos. Jeweils zwei bis maximal vier der vierteiligen Capricorn-Triebzüge fahren künftig zusammengekuppelt als ein Zug bis Klosters Platz. Dort teilt sich der Zug auf: Ein Zugteil fährt weiter nach St. Moritz, der andere nach Davos. In der Gegenrichtung finden die zwei Züge in Klosters Platz wieder automatisch zusammen. Anschließend verkehren sie als ein Zug bis Landquart. So bekommen die Fahrgäste mehr sowie umsteigefreie Verbindungen und die Kosten bleiben stabil. Zum Start des Flügelns fahren täglich sieben Flügelzüge je Richtung, am Wochenende acht. Damit das Flügelzugkonzept funktioniert, baute die RhB in monatelanger Vorarbeit Infrastruktur, Züge und Kundeninformationssysteme mit der entsprechenden Software um.

Umsetzung der Strategie 2020
Mit der Einführung des Flügelzugbetriebes setzt die RhB eine der größten Änderungen seit langem im Betriebskonzept um. Den Grundstein für den Wechsel legten der damalige RhB-Direktor Hans Amacker und Verwaltungsratspräsident Stefan Engler vor zehn Jahren. Im Dezember 2012 verkündeten sie im Zusammenhang mit der Strategie 2020, die umfassende Modernisierung auch für eine deutliche Produktivitätssteigerung zu nutzen. Die Umsetzung erfolge dank zeitgemäßen Fahrzeugen, einem neuen Betriebskonzept und Investitionen in die Standardisierung. In den letzten Jahren erzielte die RhB bereits einige Verbesserungen der Produktivität. So beispielsweise auf der Albulalinie mit den neuen Alvra-Gliederzügen und den dazugehörenden Steuerwagen At, sowie auf der Arosalinie mit den Steuerwagen Bt. Deren Einsatz verringerte den Rangier- und Umfahrungsaufwand. Die Wende- und Standzeiten an den Endbahnhöfen verkürzten sich in der Folge.

Weltrekord am 29. Oktober 2022 ging um die Welt
Der Weltrekord für den längsten Personenzug löste ein bei der RhB noch nie dagewesenes weltweites Medienecho aus. Den Rekordttag begleiteten rund 90 Redaktionen live vor Ort in Bergün. Diese beeindruckende Präsenz setzte sich die darauffolgenden Tage und Wochen in einer fast schon euphorischen Berichterstattung fort. Mit großer Freude, Dankbarkeit und auch Staunen über die gewaltige Anzahl von Reaktionen schaut RhB-Direktor Dr. Renato Fasciati nochmals zurück. «Nun gilt es, die weltweite Aufmerksamkeit zu nutzen. Mit überzeugenden Produkten und Angeboten wollen wir mehr Gäste nach Graubünden holen», sagte Dr. Renato Fasciati auf der Jahresendmedienkonferenz vom 5. Dezember 2022 am RhB-Hauptsitz in Chur.

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