München/Berlin, 11. April 2023 (w&p) – Tierischer Traum: Die Inselgruppe der Seychellen beheimatet als tropischer Archipel inmitten des Indischen Ozeans zahlreiche exotischen Tiergattungen. Auf den Inseln, die bis ins 18. Jahrhundert unbewohnt waren, hat die Natur ihre Einzigartigkeit bewahrt. So leben auf den 13 verschiedene Amphibien-, 30 Reptilien- und 220 Vogelarten sowie von über 1.000 Arten wirbelloser Tiere, die alle eines besonderen Schutzes bedürfen. Dafür verfügt die Inselgruppe im Vergleich zur Grundfläche über den weltweit größten Anteil an Naturschutzgebieten. Von seltenen Vögeln über Meeresbewohner bis hin zu den berühmten Landtieren – die Bandbreite der Fauna ist groß. Der Seychellen-Experte SeyVillas hat die außergewöhnlichsten Tierarten in einer bunten Galerie zusammengestellt – Fernweh garantiert.
In der Luft
Der Weißschwanz-Tropikvogel
Das Zebra der Lüfte: hoch im blauen Himmel der tropischen Inseln fällt ein schwarz-weißer Fleck besonders auf. Der Weißschwanz-Tropikvogel lebt inmitten der Seychellischen Natur. Auffällig sind außerdem die schwarzen Spitzen und Streifen entlang der Flügel und an den Augen. Die Hälfte der 70 bis 90 Zentimeter Vogelart entfällt – wie der Name vermuten lässt – auf den Schwanz. Geschützt und ruhig nistet die Vogelart dort im Paar: beide Elterntiere behüten das einzige Ei etwa 40 Tage lang. Mit vier Jahren reist der Vogel erstmals zum Brüten an tropische Inselküsten. Abgesehen von der Betreuung des Nachwuchses verbringt der kleinste von drei Tropikvogel-Arten einen Großteil seiner Zeit auf dem offenen Meer des Indischen Ozeans. Dort sammelt der Weißschwanz seine Nahrung: Fische und kleine Meerestiere. Als Stoßtaucher schießt er zum Jagen im Sturzflug aus bis zu 20 Metern Flughöhe ins Wasser.
Der Seychellen-Bülbül
Der schwarz-braune Seychellen-Bülbül ist besonders an seinem orangen leuchtenden Schnabel zu erkennen. Er kommt ausschließlich auf den Seychellen vor, hier lebt er meist in den luftigen Bäumen oder Büschen der Wälder auf den drei Hauptinseln, sowie an den Küsten. Auf seinem Speiseplan stehen neben Insekten auch Blüten und Früchte. Der Seychellen Bülbül gilt als besonders sozial und gesellig, paarweise oder in lockeren Familienverbänden lebend, aber auch in kleinen Gesellschaften mit anderen Artgenossen. Beim Essen hat das Sozialleben aber ein Ende: Gegenüber anderen Arten zeigt sich der Bülbül als sehr wehrhaft im Kampf um sichere Futterplätze.
Der Lesser Noddy
Der Lesser Noddy zählt zu den häufigsten Seevögeln der Seychellen und gehört zur Familie der Seeschwalben. Noddies ernähren sich von kleinen Fischen. Diese jagt die kleine dunkle Seeschwalbe, indem sie nah an der Meeresoberfläche entlang fliegt und zum richtigen Zeitpunkt ins Wasser eintaucht. Den Vogel, auch Schlankschnabelnoddi genannt, finden aufmerksame Reisende vor der Küste, nicht weit von den tropischen Gewässern des Indischen Ozeans.
Die Feenseeschwalbe
Weiße Pracht: Ein echtes Angeltalent ist die sogenannte Feenseeschwalbe. Sie ernährt sich von kleinen Fischen aus dem offenen Meer. Der schlanke Körper ist etwa 30 Zentimeter lang. Im Verhältnis dazu beträgt die Flügelspannweite mit bis zu 80 Zentimetern eine beachtliche Breite. Schwimmflossen an den Füßen helfen der Vogelart unter Wasser. Ein einziger Vogel ist in der Lage, gleich ein halbes Dutzend davon mit dem Schnabel zu transportieren und an seine Jungen an Land weiterzugeben. Die Feenseeschwalbe lebt ausschließlich monogam und brütet das ganze Jahr über – allerdings ohne Nest. Das Ei legen die Vögel einfach auf einer Astgabelung oder einem Felsvorsprung ab.
Unter Wasser
Der Stachelrochen
Sehr anmutend präsentieren sich die Stachelrochen, die je nach Art bis zu 260 Zentimeter breit werden. Der Körper bildet dabei eine rautenförmige, flache Form. Der Rücken ist in der Regel deutlich dunkler als die Bauchseite – der Kopf praktisch komplett in die Körperscheibe integriert. Die edlen Tiere scheinen grazil durch das Wasser zu schweben statt zu schwimmen. An dem langen Schwanz der Tiere befinden sich eine oder mehrere Giftstacheln.
Der Walhai
Einer der größten Meeresbewohner, mit bis zu 14 Metern Länge, ist der Walhai. Diese Säugetiere gelten als sehr friedliche Tiere und ernähren sich von Plankton sowie anderen kleinen Lebewesen, die sie durch das Ansaugen des Wassers herausfiltern. Ab und zu gerät auch mal ein kleiner Fisch in den Schlund. Auch wenn sein Gebiss stolze 3.600 Zähne aufweist, fehlt dem Walhai das typische Haigrinsen – denn die Zähne sind winzig klein. So ist der Hai für den Menschen ungefährlich. Besonders gut können Reisende den Giganten beim Whaleshark Watching beobachten oder vor den Inseln sogar mit ihm tauchen und dem ruhigen Riesen dabei ganz nah sein.
Die Echte Karettschildkröte
Ebenso im umliegenden Meer der Seychellen unterwegs ist die sogenannte Echte Karettschildkröte. Sie erreicht ein Gewicht von rund 75 Kilo. Ihre Schönheit ist gleichzeitig ihr Fluch: Wegen ihres hübschen Panzers mit gelblichen und hellbraunen Flecken stand sie lange Zeit weit oben auf der Jagdliste. Daher steht die Karettschildkröte unter Artenschutz, der Handel mit dem Schildplatt ist streng verboten. Um in schwer zugängliche Ritzen und Spalten auf der Nahrungssuche Erfolg zu haben, ist das schnabelähnliche Maul dieser Meeresreptilien besonders hilfreich.
Der Parrot Fish
Der farbenfrohe Parrot Fish (Papageienfisch) verdankt seinen Namen seinem Maul, das an den Schnabel eines Papageis erinnert. Von türkisfarben bis korallenrot sind die Fische besonders spektakulär anzusehen. Auch blaue, rote oder beige Punkte sind dabei zu entdecken – je nach Situation. Denn die Fische passen sich zu Tarnung farblich an. Diese Fischart ist zudem besonders wichtig für die Korallenriffe, in denen sie lebt: Papageienfisch ernähren sich von aggressiven Grünalgen, welche sich ansonsten über den Korallen absetzen und diese zerstören. Die bunten Meeresbewohner leben in kleineren Schwärmen und auch ab und an bei den anderen Korallenfischen.
An Land
Die Aldabra-Riesenschildkröte
Noch berühmter ist ihr Artverwandter an Land – die imposante Aldabra-Riesenschildkröte. Diese sanften Kreaturen sind insbesondere deshalb so bekannt, da sie spielend ein Alter von über 100 Jahren erreichen. Im 19. Jahrhundert galt die Aldabra Schildkröte schon als ausgestorben. Seeleute suchten auf Reisen im Indischen Ozean nach Nahrung, sie schätzten das schmackhafte Fleisch der bis zu 250 Kilogramm schweren Tiere. 1995 entdeckte ein Gast in einem Hotelgarten auf den Seychellen ein Exemplar. Auf den 115 Inseln des Archipels wurden seither weitere Aldabra Schildkröten gefunden und zur Aufzuchtstation auf Silhouette gebracht. Auf dem Aldabra-Atoll, Teil der Outer Islands, stehen sie unter einem besonderen Schutz. Dort leben mittlerweile stolze 150.000 dieser Exemplare.
Der kleine Seychellen-Taggecko
Ebenfalls friedlich, aber lieber an Lan, ist der kleine Seychellen-Taggecko. Bevorzugt lebt diese Gecko-Art auf Bäumen. Die bis zu rund 20 Zentimeter langen, leuchtend grün gefärbten Tiere ernähren sich von kleinen Insekten, beispielsweise Käfern. Die Geckos zeichnen sich durch ihre farbenfrohe Erscheinung und Fähigkeit aus, an senkrechten Oberflächen entlang zu klettern. Die Taggeckos unterscheiden sich in Aussehen und auch in Größe und kommen außerdem in etwa 60 verschiedenen Arten vor.
Der Flughund
Bis zur Ankunft des Menschen waren die Seychellen-Flughunde die einzigen Säuger auf den Seychellen. Die Tiere leben meist in Kolonien und hängen beim Schlafen rücklinks und kopfüber von den Bäumen. Anders als Fledermäuse wählen sie dafür weniger versteckte Stellen und sind deshalb gut sichtbar. Mit einer Flügel-Spannweite von bis zu einem Meter wirken sie sehr imposant und können weite Strecken zurücklegen. Beim Fressen haben sie einen guten Geschmack – ihre Lieblingsspeise sind Mangos. Auch Nektar, Pollen, andere Früchte und Blüten stehen auf dem Speiseplan. Damit hat die größte Fledertierart eine große Bedeutung für die Vegetation: Große Kolonien können über Nacht mehrere hunderttausend Samen verbreiten. Acht Arten der Flughunde sind bereits ausgestorben, 22 weitere gelten als gefährdet. Auf den Seychellen finden die geflügelten Inselbewohner jedoch den nötigen Schutz. |