„Erneut wird die Touristik geopfert“: VIR-Vorstand fordert vollumfänglichen Schadensersatz für die Reisebranche

München, 22. März 2021 (w&p) – „Schon wieder soll auf der aktuellsten Bund-Länder-Konferenz die Touristik geopfert werden. Nun ist es höchste Zeit, dass die Branche vollumfänglichen Schadensersatz bekommt“: So reagiert Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), auf die jüngste Beschlussvorlage für die heutige Bund-Länder-Konferenz. Es sei „mehr als enttäuschend, dass man die Touristik wider besseres Wissen immer wieder als Sündenbock für das eigene Versagen in den vergangenen Monaten heranzieht.“

Für Michael Buller ist es „nicht hinnehmbar“, dass die Touristik trotz garantierter strukturierter Prozesse und Hygienekonzepte, die im Vorfeld auch funktioniert und sich bewährt haben, weiterhin ohne echte Perspektive gelassen werden soll oder sogar zum Sündenbock gemacht wird. „Ich erkenne hier keinerlei Konzept“, kritisiert er. „Weshalb sind z.B. Baumärkte geöffnet, was ist an ihnen ungefährlicher als an einem Hotelzimmer?“, hinterfragt er den Sinn des bisherigen Öffnungsmaßnahmen-Katalogs.

Der Verbandschef fordert von den Politikern eine Öffnungs-Perspektive für den gesamten Tourismus mit klaren Richtlinien und Auflagen, ohne dass durch willkürliche Quarantäne-Regeln das Reisen erschwert wird. „Es geht nicht um das Reisen über Ostern, sondern dass überhaupt eine Perspektive eröffnet wird. Die Konzepte dazu liegen von den einzelnen Branchenvertretern seit Monaten auf dem Tisch“, zeigt sich Michael Buller verärgert darüber, dass die Experten und sogar die eigene Studie des Robert Koch Instituts zu Urlaubsreisen von der Politik ignoriert werden. „Eine Branche die seit fünf Monaten geschlossen ist, kann nicht der Verursacher für die dritte Welle sein“, bekräftigt der VIR-Vorstand.

Auch die Bedeutung der Touristik werde „seit einem Jahr massiv unterschätzt.“ Michael Buller: „Es ist eine Branche mit drei Millionen direkten und mehr als 1,2 Millionen indirekten Arbeitsplätzen, viel größer als beispielsweise die Automobilbranche.“ Im Vergleich sei es unvorstellbar, dass die Mobilität eingeschränkt wird, indem man die Produktion von Autos über 12 Monate untersagt in Deutschland.

Der VIR-Vorstand fordert als Konsequenz eine „vollumfängliche Entschädigung“ für die Touristik. „Hier muss jetzt auch der ausgefallene Umsatz berücksichtigt werden, der aufgrund der leider total unwirksamen Lockdown-Regelungen nicht erfolgen kann, sowie der von Beginn an geforderte Unternehmerlohn“, betont Michael Buller. „Jeder Umsatz-Monat, der den touristischen Unternehmen und Leistungsanbietern fehlt, macht das Überleben aktuell und im kommenden Winter umso schwieriger. Daher ist es nun auch unabdingbar, dass die staatlichen Hilfen für den Tourismus auch bis Ende des Jahres beschlossen und erweitert werden.“

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