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Ein Wechselbad der Gefühle für die Rhätische Bahn: Rekordjahr und Zugpersonalmangel

Chur, 12. Dezember 2023 (w&p) – Die Rhätische Bahn (RhB) steuert auf ein Rekordergebnis zu: Noch nie waren so viele Fahrgäste mit der RhB unterwegs. Das Jahr 2023 wird das bisherige Spitzenjahr 2019 übertreffen. Gleichzeitig macht der Arbeitskräftemangel, insbesondere beim Zugpersonal, der Bündner Bahn zu schaffen. Um einer weiteren Überbelastung entgegenzuwirken, beschloss das Unternehmen für das Jahr 2024 punktuelle Maßnahmen.

«Es ist ein Wechselbad der Gefühle», sagte RhB-Direktor Renato Fasciati am Dienstag, 12. Dezember 2023, vor den Medien. Auf der traditionellen Pressekonferenz zum Jahresende berichteten er und Verwaltungsratspräsident Mario Cavigelli von einer noch nie dagewesenen Nachfrage. Damit einhergehend stieg jedoch auch die Belastung des Personals. Mario Cavigelli sprach denn auch von «Wachstumsschmerzen».

Gutes Ergebnis erwartet
Was sich bereits in den ersten Monaten des Jahres abzeichnete, setzte sich danach fort: Das Jahr 2023 wird für die RhB ein Rekordjahr. Die unerwartet sehr positiven Entwicklungen vor allem im Freizeit- und im touristischen Verkehr wirken sich auf das Geschäftsergebnis 2023 der RhB sehr positiv aus. Die Frequenzen und Erträge auf den Hauptverkehrslinien nach Davos und ins Engadin über die Vereinalinie erreichen neue Spitzenwerte. Auch der Bernina Express ist außerordentlich gut unterwegs: Der Paradezug verzeichnet im Jahr seines 50-jährigen Jubiläums Zunahmen auf Jahresbasis von fast 50 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2019. Auch beim Autozug liegt die Anzahl der transportierten Fahrzeuge erneut klar über der halben Million und damit auf Rekordkurs. Die RhB wird ein einmaliges Ergebnis präsentieren dürfen und rechnet aktuell mit einem Gewinn von grob geschätzt zehn Millionen Franken. Der Gewinn soll erneut den Reserven im Eigenkapital zugewiesen werden, um dadurch zukünftige Ergebnisschwankungen abfedern zu können. Auch die Hauptbeteiligungen der RhB, namentlich die Glacier Express AG, werden Ende Jahr sehr erfreuliche Zahlen präsentieren dürfen, von denen auch die RhB indirekt profitieren wird. Bei der RhB Gruppe dürfte das positive Ergebnis bis zu 15 Millionen Franken betragen.

Anspruchsvolle Zukunftsaussichten
So unerwartet erfreulich sich das Jahr 2023 finanziell präsentiert, so anspruchsvoll sind die Zukunftsaussichten für die RhB. Große Kostensteigerungen infolge der Teuerungs- und Zinsentwicklung, Energieknappheit und des zusätzlichen Personalbedarfs sowie der weiterhin sehr hohe Substanzerhaltungs- und Modernisierungsbedarf bei Rollmaterial und Werkstätten wirken sich in deutlichen Abgeltungserhöhungen zulasten der öffentlichen Hand (Kanton und Bund) aus. Die aktuellen und angekündigten Sparprogramme der öffentlichen Hand und auch der absehbare «Kampf» um die begrenzten finanziellen Mittel der öffentlichen Hand werden die Führung und Mitarbeitenden der RhB stark fordern. Es gilt, die nötige Verlässlichkeit bezüglich finanzieller Unterstützung bei Investitionen in den Ausbau von Angebot, Rollmaterial und auch Infrastruktur zu erreichen. Dafür laufen bereits intensive Gespräche mit Bund und Kanton. Der Investitions- und Erneuerungsbedarf sowie die Finanzierung des laufenden Betriebs der Bahn in allen Segmenten (Personen-, Güter- und Autoreiseverkehr, Infrastruktur) genießt weiterhin hohe Aufmerksamkeit. Die RhB ist bestrebt, ihren Anteil zu leisten und über die kommunizierten Preiserhöhungen und Maßnahmen zur ständigen Verbesserung der Effizienz die finanziellen Auswirkungen auf die öffentliche Hand so weit wie möglich zu reduzieren.

Angebotsanpassungen zum Schutz des Personals
Der Zugpersonalmangel bei der RhB hat sich weiter akzentuiert. Die Personalsituation ist seit einiger Zeit sehr angespannt, weshalb im Verlauf des Jahres 2023 einzelne Züge durch Bahnersatzbusse ersetzt werden mussten. Die RhB beschäftigt so viele Lokführerinnen und Lokführer wie noch nie. Sie gilt als attraktive Arbeitgeber und rekrutiert laufend neues Zugpersonal. Trotz den Rekrutierungen, dem Ausbau der Anzahl Ausbildungsplätze und verschiedenen eingeleiteten Entlastungsmaßnahmen wie der Anmietung von Fremdpersonal und der Übernahme von Arbeiten durch andere Berufsgruppen, ist es nicht gelungen, die Situation vollständig zu entschärfen und hat die RhB einen Unterbestand von 12 Lokführerinnen und Lokführern. Zum Schutz der Mitarbeitenden und zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften hat sich die RhB-Führung, in Absprache mit dem Kanton Graubünden und dem Bundesamt für Verkehr (BAV), dazu entschieden, den Bedarf an Lokführerstunden zu reduzieren. Dies geschieht über eine Anpassung des Angebotes. Dazu RhB-Direktor Renato Fasciati: «Schweren Herzens haben wir entschieden, diesen Winter auf die Vollmondfahrten, die Dampffahrten Engadin und Surselva sowie die Dreiecksfahrten Engadin zu verzichten». Weitere Lokführerleistungen werden eingespart, indem der neue Landwassershuttle zurückgestellt und erst im Sommer 2025 lanciert wird. Die RhB setzt alles daran, die Situation zu verbessern. Es sind weitere Maßnahmen für die Zeit nach der Wintersaison in Erarbeitung, welche mit den Bestellern Bund und Kanton besprochen werden. Während der Wintersaison ist jedoch das vollständige Fahrplanangebot geplant.

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