Auf wuide Jagd mit der Drud: Im Bayerischen Wald feiern Geister, Hexen und Perchten „zwischen den Jahren“ schaurig-schöne Rauhnächte

Regensburg, 23. Oktober 2019 (w&p) – Mystische Gänsehaut-Gruselei zwischen den Jahren: Von jeher gelten die Rau(c)hnächte als geheimnisvolle Zeit des Jahres – dunkel, kalt und eben rauh kommen die zwölf Tage zwischen dem 21. Dezember (Wintersonnwende) und dem 6. Januar daher. Wenn dann auch noch der Wind durch die Straßen pfeift, ist der Weg zum Geisterglauben nicht mehr weit. Vielerorts wird im Bayerischen Wald „zwischen den Jahren“ das Brauchtum der Rauhnächte gepflegt. Hexen- und Perchtengestalten wie Rauhwuggerl, Hobangoaß, Drud oder bluadiger Dammerl tanzen dann mit ihren handgeschnitzten Masken als Schreckgestalten wild um das Feuer und durch die Straßen. Einzig mit der Absicht, Geister zu beschwören und zu vertreiben. Das gelingt meist mühelos – und zieht doch Zuschauer aus Nah und Fern an.

Wer den Schreckgestalten einen Besuch abstatten möchte, findet hier eine Übersicht schaurig-schöner Rauhnacht-Partys im Bayerischen Wald.

Das große Get-together der Perchten in der Westernstadt Pullman-City
Verschiedene Perchten-Gruppen aus Deutschland, Österreich und weiteren Ländern kommen alljährlich am 26. Dezember zum internationalen Perchtentreffen in die Westernstadt Pullman-City im Bayerischen Wald. Bei mystischer Musik ziehen ab 15.00 Uhr Schönperchten und furchterregende Krampusse, Hexen und Geister durch die noch weihnachtlich geschmückte Mainstreet und treiben den Winter und die Dämonen des alten Jahres aus.

Lamer Rauhnacht
Rauhnachthexen, Engelshütter Teufel und Drud – das sind nur einige mystisch-schaurige Stars der Lamer Rauhnacht, die am 27. Dezember die ganze Region des Bayerischen Waldes in ihren Bann zieht. Glühende Öfen, flimmernde Lichter, düstere Musik und Nebelschwaden beherrschten die Szenerie am Dorfanger zu Engelshütt.

Englmarer Rauhnachtsparty
Kuhglocken scheppern, Peitschen knallen, Trommeln lärmen, wenn die Rauhnachtsgesellen am 28. Dezember in St. Englmar einziehen. Das schaurig-schöne Spektakel lässt sich bestenfalls von der Schneebar aus betrachten – mit einem wärmenden Rauhnachts-Glühwein verfliegt die Gänsehaut, die das schaurig-schöne Treiben der Hexen bereitet. Der Eintritt ist frei. Beginn ist um 17.00 Uhr am Kirchplatz Sankt Englmar.
Ebenfalls am 28. Dezember tanzen die Geister beim Perchten- und Hexentanz bei JOSKA in Bodenmais sowie bei der Eisensteiner Rauhnacht.

Die Waldkirchner Rauhnacht
Hexen, Druden und andere finstere Gestalten bringen am 5. Januar mit Einbruch der Dunkelheit schauriges Leben nach Waldkirchen. Im Fackelschein heulend und lärmend treiben sie auf dem Marktplatz ihr Unwesen. Ihre kunstvoll angefertigten Masken symbolisieren die Wiederkehr der sündigen Seelen, die in den Rauhnächten vergeblich um Erlösung suchend durch den Wald brausen. Rauhnudel-Sänger ziehen von Haus zu Haus und erbitten Gaben, die sogenannten Rauhnachts-Nudeln.

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