Der Osten kommt – Diese Städte liegen voll im Trend

Über Overtourism wird derzeit viel in der Branche diskutiert. Betroffen sind oftmals vor allem die Metropolen des Südens wie etwa Lissabon, Barcelona oder Rom. Besonders östlich von uns gibt es allerdings Städte, die nach wie vor noch lange nicht überlaufen sind und gleichzeitig mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis beim Besucher punkten.

Hier eine Reihe von Städten, die passionierte Metropolen-Fans auf dem Schirm haben sollten:

Krakau

Nicht mehr so ganz  Newcomer unter den Ost-Städten ist die südpolnische Metropole Krakau. Die Stadt zählt zu den Metropolen Europas mit dem stärksten Wirtschaftswachstum. Entsprechend dynamisch präsentiert sich Krakau. Restaurants und Bars sprießen vor allem in den Vierteln Kazimierz und Kleparz aus dem Boden. Geheimtipp für Besucher ist die ehemalige Zigarren-Fabrik Tytano, ein Hipster-Areal mit tollen Bars, Cafés und Kneipen.

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Bukarest

Eher Liebe auf den zweiten Blick dürfte für viele Touristen Bukarest sein. Ein Redakteur der Zeit bezeichnete die Stadt einmal als „Mordor“. Tatsächlich ist die rumänische Hauptstadt architektonisch keineswegs ästhetisch. Der Mix aus Sowjet-Stil, Klassizismus, Bauhaus und Art Nouveau hat aber einen Reiz für alle, die sich auf eine tiefere Erkundung einlassen. Zudem lassen sich an allen Ecken kreative Hinterhof-Bars und alternative Biergärten entdecken. Nicht zuletzt ist Bukarest fast unschlagbar günstig – das gilt für Cocktails ebenso wie für Edelrestaurants.

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Kiew

Günstig speisen kann man auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Ob Kaviar, Filetsteak oder Beef Tartar – Kiews Zentrum ist voller hochklassiger Restaurants mit Top-Niveau. Zudem ist das Stadtbild überaus konsistent und museal. Ein günstiges Kulturangebot wie einen Opernbesuch ab wenigen Euros gibt es ebenfalls – von Touristen außerhalb des Landes wird Kiew bisher dennoch überwiegend liegengelassen, zu sehr ist das Land mit für viele mit Krieg verbunden. Tatsächlich präsentiert sich Kiew überaus lebendig, bunt, lebensfroh und westlich.

Lviv

Wer einen richtigen Geheimtipp sucht, ist in der westukrainischen Stadt Lviv richtig aufgehoben. Außer Ukrainern selbst und Touristen aus dem angrenzenden Polen gibt es hier nur wenige Besucher. Dabei gilt auch hier: Es gibt hervorragende Restaurants zu tollen Preisen und viel zu entdecken. Kaum eine Stadt in Europa ist hinsichtlich Stadtbild und Architektur so in sich geschlossen und konsistent. Weiterer Vorteil: Uber ist wie in fast allen Städten des Ostens weit verbreitet. Um von A nach B zu kommen, müssen sich Besucher also nie den Kopf zerbrechen. Darüber hinaus kosten Fahrten selten mehr als 1-2 Euro!

Riga

Nicht fehlen in dieser Sammlung dürfen die Städte des Baltikums. Die größte Metropole ist die lettische Hauptstadt Riga. Die kann zwar nicht mit dem günstigen Preisniveau von Bukarest, Krakau oder Kiew punkten, ist aber dennoch einen Besuch wert. Lohnenswert ist bei sonnigem Wetter ein Ausflug zum Ostsee-Strand von Vecaki. Der ist wesentlich unbekannter als das touristischere Jurmala, lässt sich aber in rund 35 Minuten unkompliziert per Bahn erreichen. Zum Einsatz kommen überaus nostalgische Sowjet-Züge – eine wahre Zeitreise. In Riga selbst ist der Zentralmarkt mit seinen großen Hallen voller Verkaufsständen eine tolle Attraktion, wo alte Mütterchen Obst, Fisch und Fleisch anbieten. Die Akademie der Wissenschaften im typisch russischen Zuckerbäckerbau ist nur wenige Meter entfernt und verfügt über eine Aussichtsplattform für den optimalen Überblick hoch über der Stadt. Das Hipster-Herz schlägt dank Craft Beer-Bars und Kultur-Areal rund um die coolste Meile – die Iera Miela – höher.

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Tallinn

Während man in Riga einen großen russischen Kultureinfluss wahrnimmt, präsentiert sich Tallinn deutlich skandinavischer. Kulturbauten und Museen muten modern, gläsern und kubisch an. Die Küche ist bekömmlich, leicht und durch den fangfrischen Fisch der nahen Ostsee geprägt. Spannend für Foodies und Nachtschwärmer ist das alternative Viertel Kalamaja mit seiner Romantik datscha-artiger Holzhäuser und dem Hipster-Areal Telliskivi, wo es neben kreativen Cafés, Restaurants und Bars auch einen großen Bauernmarkt gibt. Am schönsten präsentiert sich die Gegend an Frühlings- und Sommertagen, wenn die Sonne hier erst gegen 22 Uhr untergeht.

Tiflis

Wem das alles nicht östlich genug ist, der sollte einen Besuch der georgischen Hauptstadt Tiflis in Betracht ziehen. Von einigen wird die Stadt mittlerweile schon als das nächste Berlin gehandelt. Tatsächlich ist es bis dahin noch ein sehr weiter Weg – wahr ist aber, dass die Metropole DJ’s aus aller Herren Länder anzieht und die Stadt sich daher als echtes Party-Dorado etabliert. Kleiner Wermutstropfen dürfte für Besucher die Anreise sein. Zwar ist Tiflis sehr günstig, sobald man erst mal dort ist. Die Verbindungen sind momentan aber relativ hochpreisig und die Flugzeiten nicht unbedingt für einen Kurztrip geeignet, da viele Flieger mitten in der Nacht landen und meist gegen 5 Uhr morgens wieder Richtung Europa abheben.